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Die Wim Hof Methode und die Entdeckung meiner inneren Kraft

  • Autorenbild: Katja Hasfeld
    Katja Hasfeld
  • 1. März
  • 3 Min. Lesezeit

Es gibt Momente im Leben, in denen wir etwas tief in uns spüren, ohne es in Worte fassen zu können. Momente, in denen unser Verstand nicht mehr erklären kann, was geschieht – aber unser Körper, unser ganzes Sein, es einfach weiß.


Meine Reise mit der Wim Hof Methode begann als eine persönliche Transformation, die mich so tief berührte, dass es nur eine logische Konsequenz für mich gab: Ich musste sie weitergeben. Denn was ich erfahren hatte, war nicht nur eine Technik – es war eine Erkenntnis. Eine Wahrheit, die unter unserer alltäglichen Hektik verborgen liegt:


Wir tragen eine unermessliche Kraft in uns. Eine Energie, die weit über das hinausgeht, was wir uns oft zutrauen. Im Englischen gibt es dafür ein wunderschönes Wort: Lifeforce.


In meinen Workshops erzähle ich immer wieder davon. Wie wir durch bewusste Atmung, durch die Kraft der Kälte und durch ein starkes Mindset Zugang zu dieser Lebensenergie bekommen. Und doch – so sehr ich es glaubte, so sehr es mich faszinierte – hatte ich es noch nie so richtig gespürt. Nicht mit jeder Faser meines Körpers. Nicht in einer Tiefe, die mich zweifellos erkennen ließ: Das ist es.


Bis zu einem besonderen Tag.


Der Berg, der mich lehrte loszulassen


Oktober letzten Jahres. Ich stand vor einer der größten Herausforderungen meines Lebens: Den Kilimanjaro in nur 46 Stunden zu besteigen.


Viele haben mich anschließende gefragt, wie wir mit der Atmung umgingen, um die Höhenkrankheit in Schach zu halten. Besonders andere Wim Hof Instruktoren waren neugierig. Ich rang oft nach Worten, wenn ich versuchte, es zu erklären. Ich wusste, was ich getan hatte – aber ich konnte nicht genau sagen, wie es funktioniert hatte.


Schon auf 3.700 Metern begann ich zu spüren, dass mein Körper kämpfte. Ich versuchte, bewusst zu atmen, so wie ich es gelernt hatte. Ich versuchte, Kontrolle zu behalten. Doch meine Sauerstoffsättigung ließ sich nicht einfach mit Technik regulieren. Rational funktionierte es nicht.


Und dann geschah etwas.


Ich hörte auf, zu kämpfen. Ich ließ los.


Irgendwann auf diesem Aufstieg – auf einem schmalen Grat zwischen Erschöpfung und Weitergehen – passierte ein Wechsel in mir.


Ich gab die Kontrolle an meinen Körper ab.


Und er übernahm.


Es war nicht mehr mein Verstand, der steuerte. Es war nicht mehr mein Wille, der sich gegen die Höhe stemmte. Da war nur noch eine stille, kraftvolle Präsenz. Eine Energie, die mich trug.


Die Lifeforce.


Der Moment der Erkenntnis


Wochen später, Anfang November, saß ich in Polen während meiner Level-2-Wim-Hof-Ausbildung mit meiner Gruppe zusammen. Wir sprachen über Lifeforce, und plötzlich war es da – mein Aha-Moment.


Mein Körper begann unkontrolliert zu zittern. Schweiß brach aus jeder Pore, als wäre ich unter der Dusche gestanden. Und dann – die Erkenntnis.


Das war genau das, was am Berg mit mir geschehen war.


Ich hatte es nicht bewusst gemacht. Ich hatte es zugelassen.


Auf dem Kilimanjaro hatte ich in einem der herausforderndsten Momente meines Lebens gespürt, was es bedeutet, wenn der Kopf still wird und der Körper übernimmt. Als wir nach einer durchmarschierten Nacht um 6 Uhr morgens auf 5.695 Metern Gilman’s Point erreichten, waren wir euphorisch. Nur noch 200 Höhenmeter zum Uhuru Peak. Wie konnten ihn schon sehen – wir hatten es fast geschafft!


Doch dann sagte unser Guide: „Von hier sind es noch zwei Stunden.“


Normalerweise hätte mein Kopf rebelliert. Hätte mir gesagt: Das geht nicht. Ich kann nicht mehr. Aber das passierte nicht.


Stattdessen wurde alles in mir ruhig.


Keine Zweifel, kein innerer Widerstand. Nur Bewegung. Schritt für Schritt.


Und, hier in Polen verstand ich plötzlich, warum.


Es war nicht nur eine schöne Philosophie, dass diese Kraft in uns steckt. Es war nicht nur ein Gedanke, eine Idee, ein Glaube.


Es war Realität.


Diese Energie ist da. Sie lebt in uns. Und wenn wir aufhören, uns ihr entgegenzustellen – wenn wir vertrauen, loslassen und zulassen – dann trägt sie uns weiter, als wir es je für möglich gehalten hätten.


Man kann eigentlich nicht auf 5895m aufsteigen ohnen Akklimatisierung - und doch kann man es!


ich auf dem Uhuru Peak


Die größte Lektion


Ich werde Wim und der Wim Hof Methode ewig dankbar sein. Denn sie hat mir nicht nur Techniken gegeben – sie hat mir gezeigt, wer ich wirklich bin und was ich in mir trage.


Und das ist es, was ich weitergeben möchte.


Nicht nur eine Methode. Sondern eine Wahrheit, die jeder von uns in sich entdecken kann:


Du bist stärker, als du glaubst.

Du hast mehr Energie, als du ahnst.

Und wenn du sie freilässt, bist du zu Dingen fähig, die du heute noch für unmöglich hältst.

The Power That Lives Within Us



 
 
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