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Warum ich mit Maske und barfuß die Himmelsleiter hochgehe

  • Autorenbild: Katja Hasfeld
    Katja Hasfeld
  • 20. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Regelmäßig sieht man mich auf der Himmelsleiter in Heidelberg trainieren. Vielleicht hast du mich auch schon mal entdeckt – mit einer schwarzen Atemmaske im Gesicht und barfuß oder in Barfußschuhen auf den Stufen unterwegs. Oft ernte ich verwunderte Blicke, manchmal sprechen mich auch Leute an. Was den meisten zuerst ins Auge fällt, ist ganz klar: die Maske. Sie sieht ungewohnt aus – und genau deshalb möchte ich hier erzählen, was es damit auf sich hat. Und warum ich mein Training so gestalte, wie ich es tue.


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Vorbereitung auf Extreme: The Mountain Is Us



Ich bin Teil von The Mountain Is Us, einer Gruppe internationaler Wim Hof Instruktorinnen. Im Oktober haben wir in nur 46 Stunden den Kilimandscharo bestiegen – ohne Akklimatisierung. Dieses Jahr wartet ein neues Abenteuer: In Mexiko werden wir innerhalb von sechs Tagen drei hohe Berge erklimmen, darunter der über 5.600 Meter hohe Pico de Orizaba. Für dieses Projekt trainiere ich jetzt – körperlich und mental.


Mein Weg führt mich immer wieder auf die Himmelsleiter. Heute zum ersten Mal fünfmal rauf und runter. Drei dieser Runden barfuß. Alle mit Trainingsmaske.



Warum eine Atemmaske?



Die Trainingsmaske ist kein Gimmick – sie hat einen ganz bestimmten Zweck: Sie erhöht den Atemwiderstand. Das trainiert mein Zwerchfell und verlangsamt meine Atmung. Weniger Luft bedeutet weniger Sauerstoff – und mehr CO₂ in der Ausatemluft, das ich mit jedem Atemzug erneut einatme. Genau das ist gewollt: Ich erhöhe damit meine CO₂-Toleranz, was langfristig meine Ausdauer, Sauerstoffeffizienz und mentale Stabilität steigert.


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Was viele nicht sehen: Ich atme dabei ausschließlich durch die Nase – selbst unter hoher Belastung. Nasenatmung filtert, erwärmt und befeuchtet die Luft, sie reguliert das Atemvolumen und sorgt für eine tiefere, ruhigere Atmung. Sie aktiviert den Parasympathikus – unser Ruhe- und Regenerationssystem – und steigert die Stickstoffmonoxid-Produktion, was unter anderem die Durchblutung verbessert. Gleichzeitig führt Nasenatmung zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Blutes und der Zellen – ein entscheidender Vorteil, nicht nur beim Training, sondern auch im Alltag.


In Kombination mit der Wim Hof Atmung – die sich wie ein simuliertes Höhentraining auswirkt – ist das ein ideales Setup für meine Vorbereitung auf extreme Bedingungen in großen Höhen.



Warum barfuß?



Vielleicht fällt es dir erst auf den zweiten Blick auf, aber ich bin entweder in Barfußschuhen oder ganz barfuß unterwegs. Und das hat gute Gründe.


Ich hatte jahrelang Rückenschmerzen, schwere Beine, ständig Fußschmerzen – bis ich begann, barfuß zu gehen. Heute bin ich beschwerdefrei. Mein Fußgewölbe hat sich aufgerichtet, meine Füße sind kräftiger, meine Waden und Schienbeine ebenso. Ich hatte früher einen Knick-Senk-Spreizfuß – heute habe ich starke, belastbare Füße, die mich sicher durch jedes Gelände tragen.


Und das ist kein Zufall: Barfußgehen aktiviert über 100 Muskeln, Sehnen und Bänder im Fuß. Es verbessert die propriozeptive Wahrnehmung – also das Gespür für Position, Gleichgewicht und Bewegung. Es stärkt die Fußmuskulatur, schützt vor Fehlhaltungen und kann Knie-, Hüft- und Rückenprobleme lindern oder gar auflösen.


Ein Beispiel: Ich habe heute versucht, mit gedämpften Sportschuhen die Himmelsleiter zu gehen – nach kurzer Zeit meldeten sich meine Knie. Barfuß? Kein Problem. Leicht, kraftvoll, stabil.


Dazu kommt: Barfußlaufen verbindet uns mit dem Boden – wortwörtlich. Wir erden uns. Und es gibt noch ein kaum bekanntes Detail: Über unsere nackten Füße nehmen wir Mikroorganismen vom Boden auf, die sich positiv auf unser Mikrobiom auswirken – also auf die Gesamtheit aller Mikroben, die in und auf unserem Körper leben und für unsere Gesundheit essenziell sind. Wissenschaftlich belegt ist inzwischen: Ein vielfältiges Mikrobiom stärkt unser Immunsystem, beeinflusst unsere Stimmung und sogar unsere Resilienz gegenüber Stress.



Inspiration für deinen eigenen Weg



Ich veröffentliche diesen Text in meinem Blog, weil ich zeigen möchte, was möglich ist, wenn wir mit unserem Körper – statt gegen ihn – arbeiten. Wenn du mich also einmal auf der Himmelsleiter triffst und dich fragst, was ich da eigentlich mache: Jetzt weißt du’s. Und vielleicht bekommst du ja Lust, selbst einen Schritt in Richtung mehr Natürlichkeit, mehr Verbindung, mehr Gesundheit zu gehen.

 
 
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